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Was ist ein Register

Mit Hilfe eines Registers können populations- und patientenbezogen, aber auch qualitätsbezogen medizinische und /oder gesundheitsökonomische Daten in einem vordefinierten Arbeitsbereich gesammelt und ausgewertet werden. Ein Register erfüllt einen definierten Zweck, erlaubt dabei aber auch die Beantwortung unterschiedlicher Fragestellungen. Unterschieden werden kann zwischen einem epidemiologischen Register, einem klinischen Register und einem Qualitätsregister. Epidemiologische Register werden beispielsweise als Tumorregister oder Todesursachenregister eingesetzt.

Basisinformationen zum Gesundheitszustand, die Prävalenz, Inzidenz oder Ausbreitung und Verlauf von Erkrankungen können erforscht, regionale Unterschiede identifiziert werden. Klinische Register sind zunehmend zu einem wichtigen methodischen Werkzeug geworden: sie dienen der Beobachtung und Dokumentation des Therapieverhaltens unter Realbedingungen. Mit Hilfe der gewonnenen Daten kann die klinische Forschung unterstützt werden, beispielsweise können Hypothesen generiert oder auch Hinweise für die Fallzahlplanung einer klinischen Studie geliefert werden. Für seltene Erkrankungen kann die Abschätzung der Wirksamkeit einer Behandlung erfolgen. Qualitätsregister schliesslich können das Management unterstützen, indem auch ein Benchmarking genutzt wird.

Für ein Register werden im Regelfall Primärdaten erhoben, ggf. können auch Sekundärdaten über Schnittstellen übernommen werden. Diese Sekundärdaten werden letztlich über ihren eigenen vorrangigen Verwendungszweck hinaus benutzt.

Ein gutes klinisches Register soll Daten zur Versorgungsqualität liefern, die klinische Forschung unterstützen und schliesslich die Sicherheit, Wirksamkeit und Kosteneffektivität therapeutischer Massnahmen in der Routineversorgung unter Realbedingungen evaluieren.

Eine hohe Validität kann dann erzielt werden, wenn eine möglichst vollzählige Erfassung aller Behandlungen erfolgt. Daher ist die Speicherung nur weniger Basisdaten sinnvoller als eine komplexe Datenerfassung jedes Einzelfalles, was einen wesentlichen Unterschied zu einer eigentlichen wissenschaftlichen Datenbank darstellt.

Insbesondere für chirurgische Innovationen sind klinische Register bedeutend, da hier der Anteil kontrollierter randomisierter Studien eher niedrig weil oft schwierig zu realisieren ist. Mit Hilfe eines Registers kann die Konsistenz zwischen einzelnen Studienergebnissen bewertet werden, die Angemessenheit einer chirurgischen Intervention sowie der Bedarf und die Inanspruchnahme chirurgischer Leistungen. Schliesslich kann auch der Innovationstransfer verbessert werden

Zusammenfassend soll ein klinisches Register folgende Ziele erfüllen:

a) Interne Sicherung der Ergebnis- und Indikationsqualität
b) Externe Sicherung der Ergebnis- und Indikationsqualität durch nationales und internationales Benchmarking
c) Technologie- und Kompetenznetzwerk für Multicenterstudien
d) Systematische und zentralisierte Erfassung standardisierter und kategorisierter essentieller Information, um Behandlungen und Resultate transparent und vergleichbar zu machen.